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(Stand August 2010)
Wie ein Pirat durch die Strassen Cartagenas ziehen, an der Karibikküste wie eine Meerjungfrau planschen, sich als Indianer Jones auf die Suche nach der verlorenen Stadt machen oder sich in die Hektik der Städte Bogotá, Medellin oder Cali stürzen. Alles das und noch viel mehr ist Kolumbien.
Kolumbien liegt im Norden Südamerikas. Es ist das drittgrösste Land Lateinamerikas und grenzt an die Länder Panama, Venezuela, Brasilien, Peru und Ecuador aber auch an den pazifischen Ozean und das karibische Meer. Es hat eine Einwohnerzahl von 42 Millionen, wovon knapp 7 Millionen in der Hauptstadt Bogotá leben. Nationale Währung ist der Kolumbianische Peso.
Hatte das Land früher mit vielen Problemen zu kämpfen (Drogen, Kriminalität), so erfreut es sich heute über zunehmende Beliebtheit bei Reisenden.
Kolumbien ist bekannt für die Freundlichkeit seiner Landsleute. Die Natur zeigt sich von der besten Seite. Von Hochland, Canyons, Meer über Regenwald ist alles vertreten.
Cali
Cali hat an Sehenswürdigkeiten nicht so viel zu bieten. Jedoch verfügt die Stadt über ein tolles Nachtleben (Salsa) und ist bekannt für schöne Frauen.
Wer Zoos mag kann den Zoologischen Garten besuchen. Er ist schön gemacht und beherbergt mehr als 2000 Tiere.
HOSTEL: Pelicanlarry Hostel www.pelicanlarrycali.com Nettes, einfaches Hostel unter deutscher Leitung. Das beste BBQ das wir je hatten (sonntags). Toller, chilliger TV Raum. Alle Betten 2 m lang.
Bogotá
Das Stadtzentrum ist sauber und europäisch angehaucht. Es gibt viele trendige Cafés und Restaurants. Im Polizei Museum kann man sich gratis die Zeit vertreiben und erfährt so einiges über Pablo Escobar, dem berüchtigten Drogenhändler. Hat man nicht viel Zeit, kann man Bogotá auch auslassen. Wir jedenfalls haben schon schönere Städte gesehen. Aber das ist Meinungssache.
Medellin
Medellin, die Studentenstadt. Reges Nachtleben, ein paar nette Sehenswürdigkeiten so zum Beispiel die üppigen Skulpturen von Fernando Botero auf der „Plazoleta de las Esculturas“ oder die Kathedrale Metropolitana, die grösste Backsteinkirche der Welt. Ausserdem gibt es im Zentrum eine nette und belebte Fussgängerzone mit Shops jeglicher Art.
Ein schöner Tagesausflug führt nach Guatapé. Am Bus Terminal einen Bus nach Guatapé nehmen (Abfahrt mehrmals täglich, Fahrt 1,5 Stunden). In diesem schönen Ort gibt es eine spektakuläre Felsformation, ähnlich wie der Zuckerhut von Rio. In den Felsen sind Treppen eingelassen, die man gegen Eintrittsgebühr erklimmen kann. Rund um den Felsen erstreckt sich eine schöne Seenlandschaft. Im Ort selber gibt es viele gute Fischrestaurants.
HOSTEL: Black Sheep Hostel www.blacksheepmedellin.com grosse Küche, wöchentliches BBQ, tolles Homecinema, WIFI, alle Betten 2 m lang, gute Lage in einem sicheren Quartier und in der Nähe eines grossen Exito Supermarkts.
Cartagena
Superschöne Kolonialstadt in der man das Säbelrasseln der Piraten noch hören kann. Bunte Häuser, Kopfsteinpflaster, alte Wehrmauer, Kutschen in den Strassen, tolle Cafés, romantische Plätze. Gehört zum Weltkulturerbe Unesco. Unbedingt hingehen und mind. 2 Tage einplanen.
Von Cartagena aus kann man verschiedene Touren machen (Playa Blanca, Segeltörn nach Panama, Schlammbad im Vulkankrater El Totumo usw.)
HOSTEL: Media luna, www.medialunahostel.com trendiges Hostel, teuer, tolle Dachterasse und Pool, bequeme Betten, Restaurant (Bett im Mehrbettzimmer 22‘000 Pesos/ 11 Dollar).
Hotel Marlin: http://website.hotelmarlincartagena.com gegenüber des Media Luna und günstiger. Küche für Eigengebrauch. Zimmer mit Klimaanlage oder Ventilator. Die Zimmer sind winzig und haben nur ein Fenster zum Gang. Aber das Hotel ist gut gelegen an der Calle Media Luna, nur 5 Minuten zu Fuss von der Altstadt entfernt.
Taganga
Taganga ist ein kleines Fischerdorf an der Karibikküste das sich auf Partytouristen eingestellt hat. Der Strand ist klein und nicht sehr einladend. Kurz gefasst: Es lohnt sich nur, wer wegen der Party herkommt. Die Strände ausserhalb Tagangas sind schöner.
HOSTEL: Casa de Felipe, www.lacasadefelipe.com nettes Hostel mit Zimmern verschiedenster Kategorien. Tolle Dachterrasse und Garten mit vielen Hängematten, WIFI. Das hauseigene Restaurant ist Gourmet Verdächtig. Der holländische Koch Patrick hat 5 Sterne verdient. Unbedingt das Filet Mignon probieren (18000 pesos).
Techo Azul: schönes, oberhalb der Bucht gelegenes Hostel, sauber, viele Zimmer bieten Ausblick aufs Meer, Küche vorhanden, WIFI, hat eher den Stil eines Hotels. Nachts hört man (leider) die Musik aus den Diskotheken bis früh am Morgen.
Minca
Minca ist ein kleiner abgeschiedener Ort im Dschungel, eine Autostunde oberhalb von Santa Marta an der Karibikküste. Es ist touristisch noch kaum erschlossen und es gibt keinen öffentlichen Verkehr bis ins Dorf. Ab Santa Marta ein Taxi nehmen für max. 40‘000 Pesos/ 20 Dollar.
Im Ort gibt es soweit wir gesehen haben keinen Geldautomaten. Für Selbstversorger gibt es mehrere kleine Tiendas (Lebensmittelshops) mit beschränktem Angebot. Auch ein paar Restaurants sind vorhanden.
Man kann im Ort zwei Wasserfälle besuchen, die aber eher klein sind. Ansonsten ein prima Ort zum entspannen.
HOSTEL: Finca Sans Sousis www.mincacolombia.com , unter netter deutscher Leitung von Chris, schön gelegen mit Blick auf Santa Marta und das Meer. Idyllischer Garten mit Pool und Hängematten. Zum Frühstück gibt es auf Wunsch eigens produziertes Müesli von Chris. Schönes freistehendes Cabana vorhanden, manche Zimmer könnten eine Renovation vertragen. Küche vorhanden. Wer Ruhe sucht ist hier Richtig.
Tayrona Nationalpark
Wunderschön gelegener Nationalpark an der Karibikküste, eine Stunde von Santa Marta entfernt. Viele malerische Buchten mit Sandstränden (manche jedoch mit Badeverbot wegen starken Strömungen). Vom Eingang bei Cañaveral bis zum schönen Palmen Strand „Cabo San Juan de la Guía“ läuft man rund 1,5 Stunden. Wir empfehlen eine Übernachtung einzuplanen. Hängematten kosten zwischen 7,50 und 10 Dollar. Es gibt auch Hotels, deren Preise wir aber nicht wissen. Restaurants sind auch vorhanden. Da viele Jugendliche den Park besuchen kann es abends etwas lauter werden (vor allem am Strand „Cabo San Juan de la Guía). Eine Tagestour ist auch machbar, jedoch bleibt dann wenig Zeit die Strände zu geniessen.
Ciudad Perdida (Santa Marta/Taganga)
Wer auf den Spuren Indiana Jones wandeln will, kann sich einem Trekking zur Ciudad Perdida anschliessen. Die verlorene Stadt der Inkas ist nur zu Fuss z u erreichen. Es werden 5- und 6-Tagestouren angeboten (ausnahmsweise auch kürzer). Wir finden 5 Tage reicht. Pro Tag marschiert man zwischen 3 und 6 Stunden. Der Preis für eine Tour liegt zwischen 400‘000 und 450‘000 Pesos (200 bis 230 Dollar). Die Wanderung zur Ciudad ist sehr lohnenswert. Die Landschaft ist noch sehr unberührt, man überquert abenteuerlich Flüsse und steigt 2000 Treppenstufen zur Ruine hoch. Geschlafen wird in Hängematten oder Betten in kleinen Wellblechhütten. Noch ist die Ciudad Perdida kaum touristisch. Also jetzt noch hingehen, bevor der Präsident eine Seilbahn bauen lässt. Es lohnt sich!
Wir haben die Tour mit Magic Tours gemacht und waren sehr zufrieden. Tulcan Tours bietet das gleiche Angebot und ist somit auch zu empfehlen. Essen gibt es reichlich, auch Snacks zwischendurch. Man braucht also kein Proviant mitzunehmen.
Die Tour kann man in Santa Marta oder Taganga buchen in den verschiedenen Büros der Agenturen, teilweise auch im Hostel. Über den Preis verhandeln lohnt sich!
Packliste für die Wanderung zur Ciudad Perdida
Unterwegs
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Kurze Hosen wegen der Flussdurchquerung, lange Hosen als Mückenschutz
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Schnelltrocknendes Sporttrickot
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Wasserentkeimungstabletten
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Mückenspray
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Badehose/Bikini (Indiana Jones wandern nur mit Badehose)
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je nach Bevorzugung Wanderschuhe, Sandalen z.B. Teva oder leichte Turnschuhe die nass und schmutzig werden dürfen
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Sonnenhut und Sonnencreme
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Regenhülle oder Müllsack für den Rucksack
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Medikamente (v.a. gegen Durchfall) und Blasenpflaster
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Wasserflasche mind. 1 liter, Gatorade und Fruchtsäfte kann man unterwegs kaufen an Kiosken out of nowhere
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Wasserfester Dokumentenbeutel
Für im Camp
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Bequeme Hosen
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Fliespullover
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T’shirt
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Flip flops oder ähnliches
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Taschenlampe
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Nachfragen ob es im Camp Decken gibt, ansonsten Schlafsack mitnehmen.
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Buch und/oder Spielkarten (man ist meist schon vor 15 Uhr im Camp)
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WC Papier
Unterwegs in Kolumbien
Bus
Busse sind in Kolumbien ein gutes Fortbewegungsmittel, wenn auch teurer als in Ecuador, Peru oder Bolivien. Pro Stunde Busfahrt bezahlt man in der Regel etwas mehr als 2 Dollar. Eine Vorreservation der Tickets ist nicht nötig. Einfach genug früh zum Busterminal gehen und sich ein Ticket ergattern. Am besten an mehreren Schaltern fragen und Preise vergleichen.
Die meisten Bussen sind modern und verfügen über eine überdurchschnittlich gut funktionierende Klimaanlage. Warme Sachen einpacken für die Fahrt im Kühlschrank!
Folgende Sachen sind zu beachten:
· Handgepäck immer mit einem Schloss verschliessen, nah bei sich behalten und nie aus den Augen lassen.
· Nie auf jemanden hören der einem auffordert das Handgepäck irgendwo zu verstauen, da es doch so viel bequemer sei! Adios Handgepäck.
· Nie etwas auf die Gepäckablage über den Sitzen legen.
Bushaltestellen gibt es nur selten. Den Bus hält man an indem man an die Strasse steht und die Hand hochhält.
Preisbeispiele für Busfahrten innerhalb Kolumbiens: Ipiales – Cali 25‘000Pesos / 13 Dollar. Cali - Bogota 60‘000 Pesos/ 30 Dollar, Medellin – Cartagena 95‘000 Pesos/ 48 Dollar. Manchmal kann man über den Preis verhandeln. Nachfragen lohnt sich.
Taxi
Taxis in Kolumbien verfügen über Taxometer. Erkundige dich vorab trotzdem über die Preise für eine Fahrt beim Hostelpersonal oder bei Ortskundigen.
Der Grundpreis für eine Taxifahrt beginnt bei 2400 Pesos/ 1,20 Dollar. Für eine Fahrt von ca. 15 Minuten zahlt man rund 8000 Pesos/ 4 Dollar.
Flugzeug
Inlandflüge erhält man ab ca. 50 US$. Das Flugnetz ist gut ausgebaut und Tickets lassen sich übers Internet buchen. www.aires.aero ist eine sehr günstige Fluggesellschaft für Inlandflüge. Manchmal ist da ein Flug günstiger als der Bus.
Essen in Kolumbien
Mittags kann man in vielen Restaurants Menüs erhalten zum Preis von 3 bis 5 Dollar (Almuerzo). Dazu gehört meist Vorspeise, Hauptgang, Fruchtsaft. Die Gerichte á la carte sind meist sehr gross, die man sich auch teilen kann.
Für ein Nachtessen bezahlt man je nach Anspruch 8000 bis 40‘000 Pesos/ 4 bis 20 Dollar.
Tagesbudget Kolumbien
Kolumbien ist ein eher teures Reiseland. Jedenfalls bedeutend teurer als Bolivien, Peru oder Ecuador. Für ein Bett in einem Mehrbettzimmer eines Hostels zahlt man pro Person durchschnittlich zwischen 7,50 und 11 Dollar, für ein DZ zwischen 9 und 20 Dollar.
Für den öffentlichen Verkehr innerhalb den Städten zahlt man zwischen 0,20 bis 1 Dollar. Kleinere Ausflüge mit eingerechnet kommt man so mit einem Tagesbudget von rund 25-30 Dollar aus (pro Person). Möchte man in besseren Hotels übernachten, grössere Touren machen und täglich im Restaurant essen ist’s dann entsprechend mehr.
Klima und Reisezeit
Kolumbien liegt in der tropischen Klimazone. Die Karibikküste im Norden ist deutlich trockener und heisser als der Rest des Landes. Besonders trocken ist es von Dezember bis März (an der Küste). In den restlichen Monaten muss man fast täglich mit einem kräftigen tropischen Regenguss rechnen.
Grundsätzlich kann man Kolumbien ganzjährig bereisen. Die Temperaturen schwanken im Jahresverlauf kaum. Ob nun die beste Reisezeit die Trockenzeit ist sei dahingestellt. Man braucht vielleicht keinen Schirm, dafür ist die Natur ausgetrocknet. Somit hat auch Regen was Schönes.
Einreisebestimmungen
Für Bürger von EU-Ländern (Ausnahme Polen und Bulgarien), der Schweiz und der Türkei und bei einer max. Aufenthaltsdauer von 180 Tagen ist kein Visum erforderlich (touristische Reise). Ein Reisepass, welcher mindestens 6 Monate über den Rückreisetermin gültig ist reicht aus. Für die Einreise mit dem Flugzeug ist ein Rück- oder Weiterreiseticket erforderlich. Bei der Einreise erhält man einen Stempel erteilt, der als Touristenvisum gilt und die Aufenthaltsdauer bestimmt. Am besten man legt bei der Einreise ein Flugticket oder ähnliches vor, die der angestrebten Aufenthaltsdauer entspricht. In der Regel wird einem die Dauer genehmigt (bis 180 Tage).
Möchte man länger im Land bleiben als einem das Touristenvisum erlaubt, muss man bei der DAS (Departamento Administrativo de Seguridad) eine Verlängerung beantragen. Diese ist gebührenpflichtig. DAS ist in jeder grösseren Stadt vertreten.
Dient eine Reise nicht touristischem Zweck, ist in jedem Fall ein Visum nötig (Studium, Geschäft usw.).
Offiziell gibt es in Kolumbien keine Reisebeschränkungen. Trotzdem kann es
aufgrund der Intensität des Binnenkonfliktes und der hohen Militärpräsenz weiterhin zu tatsächlichen Beschränkungen der Bewegungsfreiheit in Kolumbien kommen.
TOP TIPPS der Travelbugs
Wir können nur sagen, Kolumbien ist top. Sehr sehenswert und nicht gefährlicher als andere südamerikanische Länder. Die aktuelle Lage trotzdem immer überprüfen, was auch in allen anderen Ländern gilt.